Salz und Vergnügen

Heute war nun endlich Sightseeing angesagt. Wir fuhren nach Turda zu einer Salzmiene, die für Touristen hergerichtet wurde. Die Straßen sind wirklich gut und wir hatten bis nach Turda eines der seltenen Autobahnstücke, das auch noch kaum befahren war.
Sonntag in Rumänien ist anscheinend eine halbe Sache. Die Geschäfte haben offen, aber viele Leute sind einfach nur auf der Straße, sitzen vor ihren Häusern auf dem obligatorischen Bankerl und spielen Karten, tratschen oder beobachten die Straße. Wir sahen auch sehr viele Kirchgänger und wir haben einige Kirchen gesehen, die aus allen Nähten platzen und ein Teil der Menschen sogar draussen stehen mussten.
Viele Rumänen hatten auch die Salzmine als Sonntagsausflugsziel.
Die Mine liegt ca. 4 km ausserhalb von Turda und wurde unter anderem auch mit EU-Geld renoviert und neu als Freizeitanlage gestaltet. Wir mussten uns etwas länger anstellen, um in die Mine zu kommen. Dann gingen wir einen langen Gang entlang und einige Holztreppen hinunter bis wir zum Panoramalift kamen. Auch dort hieß es wieder anstellen, denn es durften immer nur 7 Personen mitfahren. Als wir dran waren, wurden wir abgezählt und ich war mit Viktoria die Letzte die einsteigen durfte. Ich betrat den Lift und es fing an wie wild zu piepsen. Also hieß es für Viktoria und mich wieder aussteigen. Ich dachte mir zuerst nichts dabei, aber als sich der Liftwart an die 10x bei mir entschuldigte, dämmerte es mir, dass Viktoria mit ihrem Gips eventuell zu schwer war ;-)
Der Rudolfssaal war atemberaubend, die Halle war 42 m hoch und von der Decke hingen Salzstalagtiten und ein grosser versteinerter Salzwasserfall ergoss sich in den Salzsee. Einfach wunderschön. Leider konnte man es wegen der miserablen Lichtverhältnisse schlecht mit der Kamera einfangen. Unten im 1. Saal bei konstanten 12 Grad konnte man dann vielen Freizeitaktivitäten nachgehen. Es gab eine Bowlingbahn, eine Minigolfanlage, Billard- und Tischtennistische, Viktoria ließ sich mit Mickey und Minimouse fotografieren und man konnte mit dem Riesenrad fahren. Leider war die Bowlingbahn und das Riesenrad ausser Betrieb und so spielten wir eine Runde unterirdisches Minigolf. Es gab auch viele Rumänen, die bei einem Brettspiel oder beim Schach saßen. Wir sahen auch eine Zeit lang den Booten zu, die eine Etage tiefer im 2. Saal auf einem dunklen Salzsee fuhren, nur beleuchtet von den Lampen auf einer Insel aus Salz. Es sah richtig mystisch aus, wie die Schiffe so im Halbdunkel dahin schwebten. Wir suchten nach dem Lift nach unten, damit wir auch Boot fahren konnten, aber es stellte sich eine riesige Menge an Leuten an. Wir überlegten noch, ob wir uns anstellen sollten, da sahen wir über der Menge hinweg ein Stiegenschild. Wir drängten uns durch die Menge durch und die Blicke wurden immer böser. Vorne bei der Stiege angelangt, wurde uns mitgeteilt, dass sich die ganzen Leute sowohl für den Lift, als auch für die Toilette und auch für den Stiegenabgang anstellten. Nur wer sich wofür anstellte, das konnten wir nicht enträtseln. Also wutzelten wir uns wieder zurück und entschieden uns gegen das Bootfahren. Auch für die Auffahrt für den Panoramalift mussten wir uns wieder am Ende einer langen Schlange anstellen. Da es ewig zu dauern schien, entschieden wir uns die Holztreppen zu nehmen. Wir waren sehr sportlich, denn wir erklimmten 13 Etagen aufwärts. Lorenz legte einen Sprint in Rekordzeit hin und Martin musste mithalten. Viktoria und ich gingen es langsamer an und legten bei jeder dritten Etage eine Pause ein, weil ich die Aussicht auf die Rudolfs Halle geniessen wollte…
Endlich wieder an der frischen Luft bei angenehmen 25 Grad und leicht bewölktem Himmel, kauften wir uns Cevapcici und Bratwurst und natürlich Pommes, die hier in Rumänien Cartofi heissen.
Am Abend spielten die Kinder noch mit ihren Freunden aus Holland und Deutschland am Spielplatz und auch Viktoria war wieder mit von der Partie. Sie hat sich heute wieder ganz gut gemacht. Sie ist in allem natürlich etwas vorsichtiger, aber sie hat auch mit Minigolf gespielt und sie wollte auch unbedingt die Treppe mit raufgehen. Sie wird nur sehr schnell müde, was aber ganz klar ist.

IMG_3374.JPGWunderbare, unverbaute Landschaft

IMG_3346-0.JPGFotograf: Lorenz

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IMG_3358.JPGBeim Minigolf

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Tapfere Viktoria

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Unsere müden Hasen

IMG_3339.JPGBegegnung mit einem Legomännchen

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Nachtrag zu Minigolf

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